Nadelbäume – Schutz in dunklen Zeiten und Hoffnung auf das Licht.

Nadelbäume – Schutz in dunklen Zeiten und Hoffnung auf das Licht.

Mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort. (2. Sam 22, 3)

Welche Pflanze kann uns Schutz und einen sicheren Ort bieten? Schnell kommen mir da Bäume in den Sinn. Jetzt im Winter denke ich vor allem an Nadelbäume. Große, starke und immergrüne Fichten, Kiefern und Tannen aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie sind ein Symbol dafür, dass auch in der dunklen Jahreszeit, wenn es scheint, als wäre alles Leben aus der Natur entwichen immer noch eine Glut da ist. Sie geben uns die Sicherheit, dass mit den nun wieder länger werdenden Tagen alles wieder erwachen wird.

Die Fichte, Foto von Marisa04 auf Pixabay

Die Nadelbäume geben uns noch viel mehr. Sie können als Brenn- und Bauholz verwendet werden. In früheren Zeiten hat man mit Kienspan (etwa fingerdicke Kiefernspäne) die Räume beleuchtet. Kiefernholz ist sehr harzreich und brennt deshalb besonders gut. Und aus natürlich gewachsenen, alten Bergfichten wurden die berühmten Stradivari – Geigen gebaut.

Auch für unsere Gesundheit können sie untentbehrliche starke Helfer sein. Vor allem die Nadeln und das Harz werden hier eingesetzt. Die einfachste Art, die gesundheitsfördernde Wirkung der Nadelbäume zu erleben, ist einen ausgedehnten Waldspaziergang zu machen. Gehen Sie einmal bewusst durch einen Wald mit Nadelbäumen und atmen tief ein. Sie werden sofort diesen wunderbar frischen Duft der Bäume bemerken. Dies tut Körper und Seele gut. Wir haben das Gefühl, dass der Brustraum ganz frei wird und alle Last des Alltags fällt ab. Ich fühle mich im Wald dem Schöpfer dieser Erde besonders nah, hier kann ich ungestört Zwiesprache halten. Am liebsten gehe ich dort laufen wo möglichst wenige Menschen unterwegs sind. Hier kann ich meinen Gedanken nachgehen, ich spüre die Luft und höre nur die leisen Töne der Natur. Häufig bringe ich etwas Gesammeltes mit nach Hause, das kann ganz einfach ein schöner Stein oder Zapfen als Deko sein.

Wenn dann im Mai die Fichten und Tannen hellgrüne Spitzen tragen, kann man diese zusammen mit Zucker oder Honig in einem Maiwipfelsirup verwandeln, der uns im Herbst und Winter gute Dienste bei Erkältungskrankheiten leisten kann. Auch die dunkelgrünen Nadeln kann man sehr gut als Räucherstoff, als Badezusatz oder für eine Tinktur verwenden.

Im Hochsommer ist die beste Zeit das Harz, den wunderbaren Waldweihrauch, zu sammeln. Harz und Nadeln kann man auch selber sammeln, aber bitte immer mit der nötigen Ehrfurcht vor der Schöpfung, einer genauen Kenntnis der Pflanzen und so, dass der Baum keinen Schaden nimmt und weiter gut wachsen kann.

Das Harz der Nadelbäume wurde schon in alter Zeit genutzt bevor der echte Weihrauch (Harz des Boswellia sacra Baumes) seinen Weg aus dem fernen Orient zu uns fand. Das einheimische Harz kann zum Räuchern verwendet werden und hat wie der orientalische Weihrauch eine reinigende Wirkung. Der Rauch diente schon bei unseren Vorfahren als Schutz vor störenden Einflüssen und sollte helfen innere Ruhe zu finden. Heute entdecken wir viele von diesen fast vergessenen Anwendungen zum Glück wieder.

Man kann aus dem Harz aber auch eine Heilsalbe, die sogenannte „Pechsalbe“, machen. Harz ist das Pflaster und Heilstoff für den Baum und so ist diese Salbe eine wunderbare Wund- und Heilsalbe für Mensch und Tier. In der Volksheilkunde wird sie auch bei Gicht, Rheuma und als Brustsalbe verwendet.
Zum Schluss noch ein Zitat von Hildegard von Bingen:

„Die Tanne ist mehr warm als kalt und enthält viele Kräfte. Sie ist ein Sinnbild der Stärke. Geister hassen Tannenholz und vermeiden Orte, an denen sich solches befindet.“

(Hildegard von Bingen: Physica. De Arboribus)

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Hinweis für Leser: Die in diesem Blog genannten Rezepte und Hinweise dienen der reinen Information. Sie sind keine medizinische Beratung und können nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen. Das Sammeln von Pflanzen dient nur dem Eigenbedarf und erfordert genaue Kenntnis über die Pflanze, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen zu vermeiden, und deren Einsatzmöglichkeiten. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden oder Folgen, die sich aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vorgestellten Informationen ergeben.

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