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Autor: Marion

Zuflucht goes green!

Zuflucht goes green!

Die Zuflucht wird grün? Ja in unserem Logo und auf unseren Internetseiten ist viel grün. Umweltbewusst sind wir auch, jedenfalls sind wir da auf einem guten Weg. Aber bei dem Titel habe ich mir etwas Anderes gedacht. Der Satz kam mir auf einer Wanderung im Urlaub. In diesen beiden Wochen konnte ich viel Zeit draußen im Grünen verbringen.
Seit der Gründung der Zuflucht will ich meine Leidenschaft für Pflanzen, vor allem Kräuter, einbringen. Bisher habe ich dies in Form von Räuchermischungen und Duftkissen für unseren Kofferverkauf und auch einigen Blogartikeln gemacht. So ganz glücklich bin ich damit bisher noch nicht.

Ich möchte anderen Menschen die Welt der Pflanzen nahebringen

In meinem Kopf sind da schon ganz viele Ideen für Kräuterspaziergänge und kleine Workshops. Aber da ist auch immer ganz viel Selbstzweifel. Kann ich das? Wen interessiert das schon? Und dann habe ich mir immer wieder eingeredet, das hat doch nichts mit Trauma und der Zuflucht zu tun. Und obwohl mich Stefanie immer wieder bestärkt hat, ging nichts voran. Und was ist jetzt anders? Jetzt schreibe ich einen Blogartikel darüber und dann können das Andere lesen. Natürlich lesen noch nicht viele Menschen unseren Blog, aber so ist es nicht mehr nur in meinem Kopf.
Ich habe die Corona – Zeit genutzt viel zu lesen, zu lernen und auszuprobieren.

Und ich spüre, dass Gott diesen Weg mit mir gehen will.

(c) Marion Götz, 2020

Mein Urlaub und vor allem die kurze Auszeit auf der Hallig Langeness haben mir nochmal einen großen Schub gegeben. Auf der Hallig gibt es zwar kaum mir bekannte Kräuter aber sehr viel Grün und viel Ruhe. Kein Verkehrslärm, kein schnelles Internet, man kann lange laufen ohne jemandem zu begegnen. Und man kann so weit schauen.

Dort kann man an Visionen arbeiten, dort entstehen vor dem inneren Auge Bilder.

Was sind meine Bilder von der Zuflucht?

Die Zuflucht soll ein realer Ort werden, ein Ort, an dem traumatisierte Menschen leben und arbeiten können. Ein Ort an dem sie gesund werden können. Dieser Ort ist ein geschütztes Gebäude, vielleicht ein alter Hof, in dem es Wohnraum gibt für diese Menschen und für Mitarbeitende wie z.B. Therapeuten, aber auch für Menschen, die einfach Lust haben mit uns zu leben und zu arbeiten. Und wo ist da mein Platz? Zur Zuflucht muss auch Grün gehören. Grün in Form von einem Garten. Ein Garten in dem Menschen sowohl Arbeiten können wie auch Ruhe finden. Ein großer Bereich für Kräuter ist vor meinem inneren Auge. Die Kräuter und ihre tollen Anwendungsmöglichkeiten kann ich Menschen bei Führungen näherbringen. Ich kann sie ernten und in Workshops verwenden. Und man kann sie einfach in der alltäglichen Ernährung verwenden.
Wenn möglich gehören zur Zuflucht auch Tiere. Sicher Hunde und Katzen, vielleicht Hühner, Laufenten und sogar Ziegen und Schafe. Und ein kleines Cafe oder eine Teestube, ein Ort an dem man verweilen und genießen kann, an dem es gute Begegnungen und Gespräche gibt.

(c) Marion Götz, 2020

Und wenn ich dann all diese schönen Bilder vor meinem inneren Auge sehe und träume kommt da wieder diese innere Stimme, die flüstert: Woher soll das Geld für so ein Projekt kommen? Wo soll dieser Ort sein? Du bist viel zu klein um so etwas zu stemmen. Dann braucht es einen Gott, der sagt: Du darfst größer denken, ich bin bei Dir. Dann braucht es eine Freundin und Zufluchtspartnerin namens Stefanie, die sagt: Los wir müssen endlich den Internetshop fertigbekommen und anfangen unsere selbstgemachten Produkte zu verkaufen.
Und auch wenn der Alltag mit Beruf und ehrenamtlichem Engagement in der Gemeinde mich schon wieder ausbremst, so will ich doch weiter dran bleiben meinen Platz in der Vision Zuflucht zu gestalten.

Ich will mit meinem grünen Herz dazu beitragen, dass sie als realer Ort Wirklichkeit wird, an dem es auch ganz viel Grün geben wird.

Die Dunkelheit vertreiben

Die Dunkelheit vertreiben

Zum Glück haben wir den November hinter uns gelassen. Er ist nicht gerade mein Lieblingsmonat. Hier am Bodensee haben wir häufig Nebel. Abends wird es immer früher dunkel und morgens immer später hell.

Es ist auch der Monat, in dem der Toten gedacht wird. Vielleicht vermehrt an den Tod gedacht wird, den wollen wir aber doch gar nicht in unserem Leben haben. Die Gräber auf den Friedhöfen werden für den Winter vorbereitet und noch einmal frisch mit Erika bepflanzt und viele Kerzen aufgestellt.

Auch in der Natur zieht sich alles zurück. Kaum etwas blüht und wenn, dann nicht besonders auffällig, so wie der Efeu. In den Hausgärten werden die Büsche zurückgeschnitten, die Beete abgedeckt, die Kübelpflanzen dürfen ins Haus und mit der Hoffnung auf neue Farben im nächsten Jahr kommen ein paar Blumenzwiebeln in die noch frostfreie Erde.

Jetzt ist Dezember, eine Zeit, in der man viel im Haus ist, in der man Handarbeiten macht, Spiele spielt oder sich Geschichten erzählt. Früher waren dies oft Geschichten von Geistern und Begebenheiten, die man sich nicht erklären konnte. Im Nebel und der Dämmerung sehen Büsche und Bäume doch wirklich manchmal wie gruselige Wesen aus.

Es ist die Zeit, in der man Kerzen im Haus entzündet. Früher um überhaupt etwas zu sehen und heute um es sich gemütlich zu machen.

Es ist die Zeit der Erkältungskrankheiten. Früher gefürchtet und häufig auch tödlich. Heute zum Glück meist behandelbar und nur etwas lästig.

Was tun, wenn man das Gefühl hat die bösen Geister streifen in der Dunkelheit ums Haus und bringen Krankheiten für Mensch und Tier? Die Menschen früher kannten noch keine Viren und Bakterien. Sie wussten nicht, dass man mit bestimmten Wirkstoffen diese reduzieren oder gar ganz ausrotten kann. Aber Sie haben gewusst, dass manche Kräuter, in Form von Tees, Heilweinen und Tinkturen eingenommen, den Menschen Linderung und Heilung bringen können. Und dass man die „bösen Geister“ durch Räuchern in Stall und Wohngebäude vertreiben oder sogar ganz fernhalten kann. Bekannt ist das Räuchern in manchen, vor allem ländlichen, Gegenden besonders in der Zeit der Rauhnächte. Das sind die Nächte zwischen den Jahren, also je nach Gegend zwischen der Wintersonnwende am 21. Dezember oder dem Weihnachtsfest am 24.12. und dem Dreikönigstag am 06. Januar. Dort werden auch heute noch an bestimmten Tagen und mit bestimmten Kräutern und Harzen Haus und Hof ausgeräuchert. 

Hier ist allerdings nicht das Räuchern von Fleisch oder Fisch gemeint, sondern das Verräuchern von Pflanzenteilen oder Harzen. Früher hatte man im Winter immer ein Stück Kohle aus dem Ofen parat, das man einfach in eine Räucherpfanne legen konnte. Heute wird nicht mehr so viel mit Holz geheizt, so dass wir uns heute fertig gepresste Kohlestücke kaufen müssen. Diese werden in einem Räuchergefäß entzündet und dann lässt man sie gut durchglühen. Darauf werden die getrockneten Pflanzenteile und Harze gestreut und es entsteht Rauch, der dann in alle Winkel des Raumes gefächelt wird. Dank den modernen Rauchmeldern in unseren Wohnungen ist das Räuchern auf Kohle nicht mehr so einfach im Haus. Außerdem mag nicht jeder den intensiven Geruch. Da kann es, wenn man nicht aufpasst, auch mal etwas verbrannt riechen. In diesem Fall verwendet man am besten ein Räucherstövchen. Hier wird das Räuchermaterial auf ein Sieb über ein brennendes Teelicht gelegt. Dabei entsteht in der Regel, je nach verwendetem Material, nur ein feiner Geruch und kaum Rauch. In den letzten Jahren wird wieder vermehrt geräuchert, gerade in der Zeit der Rauhnächte. Es ist eine gute Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Die verschiedenen Düfte der Räuchermaterialien können dabei helfen abzuschalten und einen Blick auf das vergangene Jahr zu werfen. Und sie können uns unterstützen uns auf das neue Jahr vorzubereiten. Nach der Wintersonnwende werden die Tage ganz langsam wieder länger. Das Licht kehrt zurück und die Natur wird an vielen Orten spätestens im Februar so ganz langsam wiedererwachen. Der Kreislauf der Natur beginnt von Neuem.

Wenn Sie nun Interesse am Räuchern bekommen haben sollten sie sich erst einmal genau informieren. Wie immer wenn es um Pflanzen geht gibt es auch Risikofaktoren, die man kennen muss. Es gibt wunderbare Bücher zu diesem Thema.

Ein Engel stellt uns auf die Füße

Ein Engel stellt uns auf die Füße

„Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“ (Psalm 91,10-11)

Bei diesem Bibelvers ist mir sofort die Engelwurz in den Sinn gekommen. Botanisch Angelica archangelica aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Eine imposante Pflanze die 2-3 Meter groß werden kann und mit einer dicken Pfahlwurzel tief im Boden verwurzelt ist. Bei uns bekannter ist die „kleine“ Schwester, die Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris). Ursprünglich kommt die Engelwurz aus den Ländern des hohen Nordens, wie Island, Grönland und Skandinavien.

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Wie der Name schon vermuten lässt wird vor allem die Wurzel genutzt. Diese wird in der Regel im Frühjahr oder im Herbst geerntet und kann dann getrocknet werden. Im Sommer können auch die Samen, kurz bevor sie abfallen, geerntet werden. Die Hauptinhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Stärke, Pektin und Furanocumarine.

Schon im Mittelalter war die Engelwurz eine große Heilpflanze, mit regional ganz verschiedenen Namen wie z.B. Erzengelwurz, Engelbrustwurz, Angelika, Heiligenbitter, Heiliggeistwurz, Theriakwurzel. Sie wurde u.a. in den Klostergärten angebaut und schon damals wussten die Nonnen und Mönche ihre magenstärkende Wirkung zu nutzen. So ist die Engelwurz im Melissengeist der Karmeliterinnen und dem Charteuse-Likör der Kartäusermönche enthalten. Außerdem war sie als Vorbeugungsmittel gegen ansteckende Krankheiten bekannt. Pestärzte kauten sie wohl, wenn sie unterwegs waren.

Heute wird die Engelwurz kaum noch verwendet. In der Volksmedizin ist sie als magenstärkend, menstruationsfördernd, harntreibend, schweißtreibend, blutreinigend, blähungswidrig, auswurffördernd und nervenanregend bekannt. Also eine Pflanze die bei Magen-Darm-Erkrankungen, Blasenentzündungen und Erkältungen zur Anwendung kommen kann.

Ich kann mir vorstellen, ein Grund warum sie nur noch selten in der Natur gesammelt wird, ist ihr Äußeres. Doldenblütler sicher zu unterscheiden bedarf schon einiger Übung. Sie sehen für den Laien doch alle sehr ähnlich aus und da es auch giftige Vertreter gibt muss man sich gut auskennen. Allerdings bekommt man in guten Kräuterläden sowohl die getrocknete Wurzel wie auch getrocknete Samen. Ein anderer Grund kann auch der Inhaltsstoff Furanocumarin sein. Wenn dieser auf die Haut kommt und die betroffene Stelle dann der Sonne ausgesetzt wird, kann es zu mehr oder weniger schweren verbrennungsähnlichen Symptomen wie Hautrötung und Blasenbildung kommen.

Jetzt wenn es draußen wieder kälter und dunkler wird, wird auch wieder mehr geräuchert. Hier können wunderbar getrocknete Wurzeln und Samen verwendet werden. Die Engelwurz wird gern in Schutzräucherungen und zur Reinigung von Räumen mit einer belastenden Geschichte verwendet. Sie ist eine Lichtbringerin und der Rauch bringt dieses Licht in alle Ecken eines Gebäudes. Außerdem kann sie harmonisierend, antidepressiv und das Selbstbewusstsein stärkend wirken. Gerade die Wurzel hilft, uns zu erden und wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Bevor der Weihrauch bei uns bekannt wurde, hat man die Engelwurz für Räucherungen in Sterbezimmern genutzt, sie soll den Sterbenden den Abschied erleichtern und den Angehörigen helfen den Verlust zu verarbeiten.

Auch das ätherische Öl und das Angelikawasser können genutzt werden. Sie haben eher einen herben Duft. Gemischt mit ätherischen Ölen kann aus dem Hydrolat ein wunderbares Raumspray werden, das gerade jetzt in der kommenden Erkältungszeit uns schützend zur Seite steht. Das ätherische Öl ist auch als Angst + Kraftöl bekannt. Es kann Angst nehmen und Mut geben, und wie beim Räuchern hilft es uns zu erden und wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Lassen Sie sich von diesem Erzengel durch die kommende dunkle Jahreszeit begleiten.

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Quellen

Hier geht’s zum Amazonpartnerlink von:
 „Die Kräuter in meinem Garten“ v. Siegrid Hirsch & Felix Grünberger
Praxis Aromatherapie“ v. Monika Werner / Ruth von Braunschweig
Das große Buch der Pflanzenwässer“ von Susanne Fischer-Rizzi
Heilsames Räuchern mit Wildpflanzen“ von Adolfine Nitschke

Hinweis für Leser: Die in diesem Blog genannten Rezepte und Hinweise dienen der reinen Information. Sie sind keine medizinische Beratung und können nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen. Das Sammeln von Pflanzen dient nur dem Eigenbedarf und erfordert genaue Kenntnis über die Pflanze, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen zu vermeiden, und deren Einsatzmöglichkeiten. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden oder Folgen, die aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vorgestellten Informationen ergeben.

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