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Kategorie: Impuls des Monats

Zuflucht haben? Sicherheit erleben? Wie komme ich unter Gottes Schutz?

Zuflucht haben? Sicherheit erleben? Wie komme ich unter Gottes Schutz?

Gott gewährt uns Sicherheit unter seinen Flügeln. So heißt es in diesem Psalm. Gott ist gütig und gewährt uns Sicherheit. Aber wie macht er das? Und warum gibt es dann Gewalt auf der Welt und so wenig Schutz für so viele Opfer?

Ein Teil des Schutzes ist, dass wir auf unsere Intuition, den Heilige Geist in uns hören. Das kann uns retten, das habe ich im Alter von 13 Jahren selbst erlebt als ich nach 22 Uhr an einer Bushaltestelle stand und ein Auto mit finsteren Gestalten an mir vorbeifuhr. Nach fünf Minuten kam der Wagen wieder vorbei, langsamer. Ich spürte, dass ich von dort weg musste. Die Alternative war die U-Bahn und die Unterführung, die mir nicht geheuer war und vor der meine Eltern mich gewarnt hatten. Aber dieses Gefühl, dieser Gedanke „Du musst hier weg“ waren so stark, dass ich meine Sporttasche packte und quer über die Straße rannte zur U-Bahnhaltestelle. Als ich dort stand, sah ich den Wagen ein drittes Mal um die Ecke biegen. Diesmal hätte er angehalten und es wäre nicht gut für mich gewesen. Das war mir auch damals schon klar. Es war knapp. Heute weiß ich, dass Gott damals seinen Flügel über mir ausgebreitet und mich in seinen Schutz geholt hat.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Psalm 36, 8

Aber was, wenn wir die Stimme des Heiligen Geistes nicht mehr hören oder nicht darauf reagieren können, weil es die eigenen Eltern oder andere Erwachsene sind, die Gewalt ausüben? Als Erwachsene haben wir die Möglichkeit auf unseren Bauch zu hören, auf unsere Intuition. Als Kind können wir trotz einer Warnung nicht immer rechtzeitg flüchten oder finden Menschen, die uns beschützen. Als Erwachsene haben wir andere Möglichkeiten wie zum Beispiel, die Polizei einzuschalten.

Dass manche Menschen Gewalt gegen andere machen, ist das Ergebnis ihres Willens. Sie können jeder Zeit aufhören anderen ihren Willen aufzuzwingen, auch wenn es nicht leicht ist, weil es etwas ist, was auch Täter auf ihrem Lebensweg gelernt haben. Das enthebt sie nicht ihrer Verantwortung für ihr Handeln im Alltag.

Wenn nun ein Mensch früh im Leben Gewalt erlebt, dann kommen oft Schutzmechanismen in Gang, die helfen, den Schmerz und die Gefühle in der Gewalt nicht mehr zu spüren. Aber damit spüren Betroffene dann auch andere wichtige Impulse nicht, zum Beispiel ihre Intuition, die sie weiterhin vor Gewalt warnen möchte. Die Stimme des Heiligen Geistes verschwindet genauso hinter der inneren Wand aus Betäubung und Schutz wie die Person selbst, um Gewalthandlungen überleben zu können. Kinder haben keine andere Wahl und wer mit Gewalt aufwächst hat den Eindruck, auch keine Wahl zu haben, aber das ist eine von vielen Lügen der Täter, die es zu durchbrechen gilt, um zu lernen, dass man sehr wohl für seine Sicherheit sorgen kann.

Als Erwachsene können wir andere Verhaltensmöglichkeiten lernen und haben andere Strategien zur Verfügung, um für unsere Sicherheit zu sorgen.

Kinderseelen kann Gott schützen, indem er sie in den Schatten seine Flügel holt. Ich habe das erlebt, dass Gott jemandem durch die ganze Gewalt hindurch nah war und Gott es nicht zugelassen hat, dass der Glaube an ihn angezweifelt werden kann. Das ist nicht immer so, weil wir einzigartig sind.

Gott versucht den Schutz auch anzubieten und herzustellen, indem er andere Personen ins Feld schickt. Er beauftragt Behördenmitarbeiter und Lehrerinnen, Kinderärzte, Psychologinnen, Nachbarn und andere Personen mit dem Schutz der Kinder. Aber auch da ist die Frage, inwieweit diese Menschen ihre innere Stimme hören, wenn sie den Eindruck haben, mit diesem oder jenem Kind stimmt etwas nicht.

Fragen Sie nach, lieber Leser, liebe Leserin, oder wollen Sie es nicht wahrhaben, weil Sie sich hilflos fühlen und Angst davor haben wegen angeblicher Falschbeschuldigungen Ärger zu bekommen?

Gott bietet seine Flügel zum Schutz an, er möchte uns unterstützen, aber sind wir auch bereit, seine Stimme zu hören und ihm zu folgen? Damit meine ich vor allem uns Helferende. Gott hält seine Hand auch über uns. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er die Wahrheit ans Licht bringt und für Gerechtigkeit sorgt, auch wenn das nicht immer so geschieht wie wir es gerne hätten.

Und da bin ich keine Ausnahme. Wenn ich für Gerechtigkeit zu sorgen hätte, würde die Welt anders aussehen. Deswegen ist es gut, dass ich nicht dafür zuständig bin, sondern unser Staat und Gott. Ich wäre wohl genauso ungerecht wie jeder Mensch, einfach, weil ich nicht alles überblicke. Da kann ich nur vertrauen.

Aber wenn Gott mir sagt, steh an dieser Stelle hin, egal, was die anderen denken, dann will ich das mutig tun und auf seinen Schutz vertrauen.

Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses! Täter schon!

Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses! Täter schon!

Es gibt Menschen, die nicht lieben, sondern ihr Leben von der Angst steuern lassen. Ich nenne sie Täter und Feiglinge, weil sie ihre Angst durch Gewalt an anderen ausleben, anstatt in Psychotherapie zu gehen oder sich der Justiz zu stellen und dann keine Angst mehr haben zu müssen.

Die Angst, von der ich spreche, ist die Angst davor, entdeckt zu werden. Die Angst ist nicht nur eine Angst davor, dass jemand ihre Straftaten entdeckt, sondern auch, dass wir anderen sehen, wie klein, unbedeutend und ungeliebt sich diese Menschen fühlen tief hinter all der Gewalt verborgen – und doch so offensichtlich.

Das bedeutet nicht, dass wir anderen, die wir keine Gewalt gegen unsere Mitmenschen machen, alle eine reine Weste hätten oder alle ganz selbstbewusst sind. Wir fällen nur andere Entscheidungen. Wir nutzen unseren freien Willen, uns immer wieder an das Gesetz zu halten, auch wenn es manchmal schwerfällt. Wir entscheiden uns immer wieder dafür, unsere Wut im Kino zu lassen oder im Wald oder im Fitnessstudio. Wir gehen in Psychotherapie, um uns unseren Ängsten und uns selbst zu stellen. Wir entscheiden uns immer wieder dafür, den Willen einer anderen Person zu respektieren und ihr nicht unseren Willen – aus Angst vor ???  – aufzuzwingen.

Ein Bild dazu:

Wenn mir jemand sagt, ich möchte keinen Kontakt mehr mit Dir haben, dann werde ich die Person nicht mehr anrufen und ihr keine SMS oder WhatsApp schicken. Ich werde ihr keinen Brief schreiben und keine eMail zusenden. Ich werde sie auf der Straße nicht ansprechen, wenn wir uns zufällig begegnen.

Ich werde nicht bei ihr vorm Haus rumlungern und auch nicht klingeln oder versuchen, mir Zutritt zu verschaffen. Weder am Tag noch in der Nacht.

Ich respektiere, dass sie nicht mit mir reden will. Ich werde sie nicht verfolgen oder entführen. Ich werde sie nicht einsperren oder lebendig begraben, um sie daran zu hindern, sich von mir fern zu halten. Ich werde ihr keine bewusstseinsverändernden Drogen spritzen und ihr sagen, dass sie endlich verrecken soll, damit ich sie nicht mehr sehen muss. Ich werde sie nicht fesseln, damit ich sie vergewaltigen kann. Ich werde mir auch keine Freunde dazu holen, die mir tatkräftig dabei helfen, weil ich allein zu viel Angst vor der Entscheidung dieser einen Person habe.

All das brauche ich nicht zu tun, weil ich den freien Willen des anderen respektiere und ihn oder sie als meinen Nächsten liebe; nicht alle gleich, ich bin unvollkommen und die Menschen sind sehr unterschiedlich, aber ich bemühe mich. Ich kann den anderen gehen lassen, weil es so viele Menschen gibt, die gerne ihre Zeit mit mir verbringen werden.

Natürlich kann ich mich nicht von der anderen Person fernhalten, wenn ich ein Täter bin. Dann habe ich Angst. Ich weiß, dass ich das Gesetz gebrochen habe und ins Gefängnis wandere, wenn ich den Kontakt abreißen lasse und damit rechnen muss, dass die andere Person einer weiteren Person oder womöglich der Polizei von mir erzählt. Das macht mir Angst. Obwohl ich meinem Opfer und mir selbst immer wieder einzureden versucht habe, dass meinem Opfer sowieso niemand glauben wird, glaube ich selber nicht daran. Ich lebe in der Angst entdeckt zu werden und komme aus dem Zyklus der Gewalt nur raus, wenn ich erwischt werde. Zu groß sind meine Angst, die Schuldgefühle und die Scham über all die Grausamkeiten, die ich anderen angetan, mich daran geweidet und mich daran bereichert habe.

Die einzige Erlösung bringt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Die Erlösung liegt darin Verantwortung zu übernehmen und sich seiner Schuld zu stellen. Es würde bedeuten, dass ich wieder zu mir stehe. Ich hätte eine Chance auf Vergebung. Egal was ich getan habe. Ich wäre wieder frei.

Danke an PIRO4D auf Pixabay

»Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«

(Galater 5, 14)

All die Gewalt wäre nicht nötig, wenn wir diese eine Regel uns und andere zu lieben befolgen würden. Nur diese eine. Aber ernsthaft. Dann wüsste ich tatsächlich, dass ich wertvoll und liebenswert bin. Vielleicht nicht für jeden Menschen auf diesem schönen Planeten, aber doch für so viele Menschen um mich herum, dass es mir gut geht und ich in Frieden und mit Freude lebe. Anstatt mir vor Angst in die Hose zu machen, weil ich erfolglos versucht habe, jemanden umzubringen und Gott seine Hand über mein Opfer gehalten und rechtzeitig Hilfe geschickt hat.

Die einzige Erlösung bringt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ich hätte eine Chance auf Vergebung. Egal was ich getan habe. Ich wäre wieder frei.

Der freie Wille. Freiheit von der Beschränkung unseres Hirns

Der freie Wille. Freiheit von der Beschränkung unseres Hirns

Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid zur Freiheit berufen.

(Galater 5,13)

Vor vielen Jahren durfte ich mit einem Freund über meinen Taufspruch sprechen. Das war bevor ich zum Glauben fand. Es war mehr so aus einer Neugier heraus, biblische Texte unter psychologischen Aspekten anzuschauen.

Mein Taufspruch ist kein seltener. Er stammte aus Josua. Josua war der, der das Volk Gottes in die Freiheit führte, in das gelobte Land. Eine wichtige und schwierige Aufgabe, die Josua einiges abverlangte, unter anderem ein Todesurteil zu verhängen. Als ich das erfuhr, wusste ich, was meine Aufgabe in diesem Leben ist: Menschen in ihre persönliche Freiheit zu führen. Das hatte ich als Psychologin schon viele Jahre getan. Das wurde mir aber erst durch die Auseinandersetzung mit diesem Text klar.

Als Psychologin ist Freiheit für mich durch unseren Willen möglich. Frei sind wir, wenn wir unser Leben nicht mehr als automatische Reaktion leben, die durch unsere bisherigen Erfahrungen entstanden ist.

Frei sind wir, wenn wir uns nicht mehr mit anderen vergleichen, wenn wir nicht mehr alles und jeden bewerten, wenn wir uns nicht mehr für Dinge verantwortlich fühlen, die wir nicht beeinflussen können. Frei sind wir, wenn wir entscheiden, was wir jetzt gerade wollen. Frei sind wir, wenn niemand uns mehr ein Leid antut und die Gemeinschaft uns schützt, durch Gesetze, durch Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter. Wenn wir unterstützt werden, wenn wir es wollen. Wenn wir selbst entscheiden können, was gerade dran ist, uns guttut oder wir tun wollen.

Die Menschen, für die wir von der Zuflucht uns stark machen wollen, sind Menschen, die von der Gesellschaft im Stich gelassen werden. Das sind Menschen, für die es keine Sicherheit gibt. Menschen, die nicht tun können, was sie wollen, aus Angst vor Gewalt und Hilflosigkeit. Der Weg in die Freiheit ist weit und anstrengend. Für jeden von uns.

Eine Gewohnheit ist nichts Freies, wenn wir nicht entschieden haben, dass wir diese Gewohnheit haben wollen. Das kann die Gewohnheit sein immer wieder die Menschen aufzusuchen, die uns nicht fördern oder sogar Gewalt gegen uns verüben. Genauso kann es auch eine Denk-Gewohnheit sein, zum Beispiel immer wieder zu denken, man sei nicht liebenswert oder man sei wertlos oder es gebe keine Hilfe oder es glaube sowieso niemand, was man erlebt hat. Alles Gedanken, die uns unfrei machen. Wir alle sind mehr oder weniger Gefangene unserer Gedanken.

Aber Gott hat uns als freie Wesen geschaffen, mit eigenem Willen, Wünschen und Sehnsüchten und ganz persönlichen Aufgaben im Leben. Wir sind geschaffen mit Talenten und der Freiheit, sie zu entwickeln oder brach liegen zu lassen. Wir sind zur Freiheit berufen.

Das heißt, wir sind aufgerufen, unsere Freiheit zu nutzen. Wir sollen sie uns erobern und wir können das auch. Oft geht das nicht alleine. Wer in einer Umgebung von Gewalt lebt, schafft den Ausstieg nicht alleine. Aber eine Gemeinschaft kann Schutz bieten und das wollen wir tun. Wir werden schützen so gut es möglich ist, begleiten zu eigenen Entscheidungen und jedem und jeder Mut machen, ihre gottgegebene und gottgewollte Freiheit in Anspruch zu nehmen. Das schließt auch uns selbst ein. Denn wie gesagt, jeder und jede ist mehr oder weniger gefangen in den eigenen Gedanken. Aber wir sind zur Freiheit berufen. Wir sind als freie und glückliche Wesen gedacht.

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