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Schlagwort: Gewalt

Hoffnung und Sehnsucht sind die Krieger gegen das Heer der Gewalttätigen und die Angst

Hoffnung und Sehnsucht sind die Krieger gegen das Heer der Gewalttätigen und die Angst

Hoffnung und Sehnsucht
Foto von Scott Webb von Pexels

Jahre lang in einem Land gefangen zu sein, das sich als demokratischen Rechtsstaat versteht, ist unvorstellbar. Aber es geschieht. Natürlich werden Betroffene nicht vom Staat gefangen gehalten oder gefoltert. Und doch gibt es Gruppierungen in unserem Land, die (1) mit dem Leid anderer Geschäfte machen, (2) das Minderwertigkeitsgefühl ihrer Mitglieder aufpeppen oder deren Größenwahn unterstützen oder (3) einfach nur böse sind und Leid verbreiten wollen. Es gibt hunderte von Gefangenen in Deutschland. Opfer von organisierter Gewalt. Von den Opfern häuslicher und anderer Gewalt mal ganz abgesehen.

Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Römer 5,5

Gruppierungen, die mit dem Leid anderer Geschäfte machen sind in den letzten Wochen immer wieder durch die Presse gegangen. Kindesmissbrauch im großen Stil mit pornografischen Aufnahmen für den dunklen Weltmarkt. Zwangsprostitution und Menschenhandel gehören auch dazu.

Dass Minderwertigkeit oder Phantasien von außergewöhnlicher Bedeutsamkeit die Rechte, Gefühle und die Gesundheit Schwächerer ignorieren, sehen wir ebenfalls in unserem Rechtsystem. Überall dort wo eine Person einer anderen Person Schaden zufügt gibt es mindestens eine Person, die kein selbst-bewusstes, gesundes Bild von sich selbst hat. In meinen Augen sind das Menschen, bei denen Eltern und in der Folge auch wir als Gesellschaft versagt haben. Wir machen es Erziehern, Lehrerinnen, Mitarbeitern von sozialen Diensten und unserem Rechtssystem viel zu schwer oder unmöglich, solchen Menschen unmissverständlich klarzumachen, dass wir ihr Verhalten für uns als Gesellschaft ablehnen und bereit sind, uns mit allen Mitteln zu wehren. Gleichzeitig wollen wir ihnen beibringen, was geeignetes Verhalten ist, sich in einem Leben in Gemeinschaft frei und zufrieden bewegen zu können. Ein bisschen mehr psychologisches Wissen und Pragmatismus an den entsprechenden Stellen könnten da hilfreich sein.

Und dann gibt es die dritte Gruppe. Menschen, die ich mal als böse bezeichnen will. Böse sind sie in meine Augen, weil ihr Ziel die Zerstörung von Hoffnung ist. Die Zerstörung vom Glauben an das Gute im Menschen und die Zerstörung unseres Glaubens an Gott.

Ein Film, der sich mit diesem Thema perfekt auseinandersetzt, ist „Prisoners“ von Denis Villeneuve. Jeder in diesem Film ist ein Gefangener seiner selbst und seiner Vergangenheit. Wir erfahren, zu was Menschen fähig sind. Wie sehr wir als Menschen überleben wollen und was Einzelne von uns bereit sind, dafür zu tun. Auf der anderen Seite erfahren wir auch, zu welchen Grausamkeiten wir aus unseren Verletzungen heraus fähig sind. Das reicht von Notwehr, über Folter zu Mord, um den Menschen die Hoffnung zu rauben und sich an Gott zu rächen.

Dabei ist es die Hoffnung, die aus einer einzelnen freundlichen Begegnung entstehen kann, die Opfer von langjähriger Gewalt nicht aufgeben lässt. Es ist die Hoffnung, tief in unseren Herzen, dass Heilung möglich ist, dass Freiheit möglich ist, die uns aus den dunkelsten Verliesen mutig wieder ans Licht treten lässt – wenn das Wetter es erlaubt. Diese Hoffnung zusammen mit der Sehnsucht nach Frieden ist die treibende Kraft in jeder Therapie. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Befreiung aus einem inneren Gefängnis durch einen äußere sicheren Ort überhaupt erst möglich wird. Das ist der Gedanken hinter der Zuflucht. Unsere therapeutische Aufgabe als Gesicht dieser Gesellschaft für Betroffene ist es, Freiheit immer wieder anzubieten und auf Gewalt jeglicher Art zu verzichten. Und unsere Aufgabe als Bürgerinnen und Bürger, als Nachbarn und Freundeskreis besteht darin, einen wertschätzenden und fürsorglichen Umgang zu einer Lebenshaltung zu machen, so dass Betroffene Täter und Helfende besser unterscheiden können.

Bleiben wir dran und üben uns in wertschätzendem und mitfühlendem Umgang in allen Lebenslagen ohne uns selbst darin zu verlieren.

Dafür wünsche ich Ihnen Kraft und Gottes Segen, Ihre Stefanie Rösch

Fürsorgliche und wertschätzende Lebenshaltung.
Foto von sum+it von Pexels

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Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen.

Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen.

An der Stätte des Rechts war gottloses Treiben, und an der Stätte der Gerechtigkeit war Gottlosigkeit. Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird richten den Gerechten und den Gottlosen; denn alles Vorhaben und alles Tun hat seine Zeit.

Prediger 3, 16-17

So kommt es mir manchmal vor, dass es keine Gerechtigkeit gibt. Ich frage ich mich auch manchmal, warum Gott nicht gleich für Gerechtigkeit sorgt. Natürlich ist das eine grandiose Selbstüberschätzung: Was weiß ich schon, was gerecht ist? Aber wenn es nach meinem Gerechtigkeitsempfinden gehen würde, dann gäbe es auf jeden Fall weniger Gewalt – bilde ich mir ein.

Im Grunde ist das Ausdruck meiner Wut gegenüber Tätern, denen es zu leicht gemacht wird.

Unsere Gesetze sind gut. Das Rechtsystem ist gut und wie ein guter Freund sinngemäß sagt: Ich würde nicht in China, Russland oder sonst wo leben wollen, wenn es um das Rechtssystem geht. Die Menschen in unserem Rechtssystem sind menschlich und damit fehlbar.

Aber alles steht und fällt damit, dass wir Bürgerinnen und Bürger dieses System in Anspruch nehmen. Das Rechtssystem kann nicht für Recht sorgen, wenn wir keine Anzeige erstatten. Ich höre immer wieder, wie Menschen in einem Anflug von Größenwahnsinn sagen: „Das wird sowieso eingestellt“ und nicht anzeigen.

Der Größenwahnsinn in solchem Denken liegt in meinen Augen darin, dass wir die Polizei, die Staatsanwaltschaft und im Zweifel auch die Richterschaft ihrer Arbeit berauben. Wir maßen uns an, dass wir es besser wissen anstatt die Profis ihren Job machen zu lassen. Mir ist klar, dass wenn jeder seinen Job macht, noch lange nicht das Ergebnis dabei herauskommt, das wir gerne sehen würden. Ich frage mich nur, was passiert, wenn wir Polizei, Staatsanwaltschaft und Richtern die Arbeit abnehmen, indem wir nicht anzeigen, wenn wir das Gefühl haben, uns sei Unrecht geschehen? Die logische Folge davon ist, dass Straftäter die Erfahrung machen, dass es niemanden interessiert, was sie tun. Ihre Taten haben dann keine negativen Folgen und nur Vorteile, also werden sie es wieder machen.

So einfach ist das.

Die Öffentlichkeit schreit, dass die Kriminalität und Gewalt zunimmt. Aber jeder einzelne spricht eine Einladung an kriminelle Mitbürger aus weiterzumachen, wenn er nicht anzeigt, wo Gesetze gebrochen werden. Eine Anzeige gibt den Menschen im Rechtssystem die Gelegenheit zu prüfen, ob ein Gesetzesbruch vorliegt oder nicht. Wenn diese Menschen zu dem Schluss kommen, dass ein Gesetzesbruch vorliegt, sollte es auch eine für den Gesetzesbrecher negative Konsequenz geben. Das ist leider nicht immer der Fall. Manchmal braucht es viele Anzeigen, bevor es einen Strafbefehl oder eine Verurteilung gibt. Aber wenn niemand anzeigt, wird es nie eine geben.

Wenn wir von jahrelanger Gewalt reden, dann sind unsere Gesetze und das System oft überfordert. Den Paragrafen „Nachstellung“ (§238 StGB), umgangssprachlich als Stalking bezeichnet, gibt es erst seit 2007.

Sexueller Missbrauch (§ 182 StBG) wird als Einzelhandlung gesehen, die man dann zählen kann: Sexueller Missbrauch in xx Fällen. Die systematischen, oft langjährigen Wiederholungen und ihre körperlichen und emotionalen Seiten (Abwertungen, Demütigungen, Schläge, Würgen, Drohungen von Gewalt bis hin zu Morddrohungen gegen wichtige Bezugspersonen) werden in meinen Augen nicht berücksichtigt.

Rituelle Gewalt (Definition) gibt es gar nicht. Hier kann man Einzeltaten zählen: Vergewaltigung (einzeln und gemeinschaftlich begangen) in xxx Fällen, Freiheitsberaubung in xx Fällen, (schwere) Körperverletzung (Schläge, Verabreichen von Drogen und ähnlichem) in xxx von Fällen, Drohungen (gegen Eltern, Therapeuten oder andere wichtige Bezugspersonen, sowie die betroffene Person selbst), Zwangsprostitution in xxx von Fällen, Mordversuche in Einzelfällen.

Und was ist das für eine Straftat, wenn die Täter im Verlauf einer Gewalthandlung eines ihrer Opfer zum Beispiel durch eine Überdosis einer ihrer Drogen töten aber wiederbeleben? Versuchter Totschlag? Misslungener Totschlag? Wird ihnen das Wiederbeleben strafmindernd berücksichtigt, obwohl es sich eigentlich um eine Handlung zur Verdunkelung ihrer Straftaten handelt, weil sie Angst haben, erwischt zu werden, wenn tatsächlich jemand stirbt?

Gottes Mühlen können da nur sehr langsam mahlen. Aber sie mahlen.

Photo by Michal Soukup on Unsplash

Denn dann lese ich von einem Urteil, bei dem eine Richterin einen Ersttäter für eine Vergewaltigung einer schlafenden und alkoholisierten Frau zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und dem Täter eine Schuldminderung wegen des Alkoholkonsums im Vorfeld abspricht.

Dann denke ich mir, es gibt doch noch sowas wie Recht und Gerechtigkeit und Gott sorgt dafür, indem er die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle bringt.

Zuflucht haben? Sicherheit erleben? Wie komme ich unter Gottes Schutz?

Zuflucht haben? Sicherheit erleben? Wie komme ich unter Gottes Schutz?

Gott gewährt uns Sicherheit unter seinen Flügeln. So heißt es in diesem Psalm. Gott ist gütig und gewährt uns Sicherheit. Aber wie macht er das? Und warum gibt es dann Gewalt auf der Welt und so wenig Schutz für so viele Opfer?

Ein Teil des Schutzes ist, dass wir auf unsere Intuition, den Heilige Geist in uns hören. Das kann uns retten, das habe ich im Alter von 13 Jahren selbst erlebt als ich nach 22 Uhr an einer Bushaltestelle stand und ein Auto mit finsteren Gestalten an mir vorbeifuhr. Nach fünf Minuten kam der Wagen wieder vorbei, langsamer. Ich spürte, dass ich von dort weg musste. Die Alternative war die U-Bahn und die Unterführung, die mir nicht geheuer war und vor der meine Eltern mich gewarnt hatten. Aber dieses Gefühl, dieser Gedanke „Du musst hier weg“ waren so stark, dass ich meine Sporttasche packte und quer über die Straße rannte zur U-Bahnhaltestelle. Als ich dort stand, sah ich den Wagen ein drittes Mal um die Ecke biegen. Diesmal hätte er angehalten und es wäre nicht gut für mich gewesen. Das war mir auch damals schon klar. Es war knapp. Heute weiß ich, dass Gott damals seinen Flügel über mir ausgebreitet und mich in seinen Schutz geholt hat.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Psalm 36, 8

Aber was, wenn wir die Stimme des Heiligen Geistes nicht mehr hören oder nicht darauf reagieren können, weil es die eigenen Eltern oder andere Erwachsene sind, die Gewalt ausüben? Als Erwachsene haben wir die Möglichkeit auf unseren Bauch zu hören, auf unsere Intuition. Als Kind können wir trotz einer Warnung nicht immer rechtzeitg flüchten oder finden Menschen, die uns beschützen. Als Erwachsene haben wir andere Möglichkeiten wie zum Beispiel, die Polizei einzuschalten.

Dass manche Menschen Gewalt gegen andere machen, ist das Ergebnis ihres Willens. Sie können jeder Zeit aufhören anderen ihren Willen aufzuzwingen, auch wenn es nicht leicht ist, weil es etwas ist, was auch Täter auf ihrem Lebensweg gelernt haben. Das enthebt sie nicht ihrer Verantwortung für ihr Handeln im Alltag.

Wenn nun ein Mensch früh im Leben Gewalt erlebt, dann kommen oft Schutzmechanismen in Gang, die helfen, den Schmerz und die Gefühle in der Gewalt nicht mehr zu spüren. Aber damit spüren Betroffene dann auch andere wichtige Impulse nicht, zum Beispiel ihre Intuition, die sie weiterhin vor Gewalt warnen möchte. Die Stimme des Heiligen Geistes verschwindet genauso hinter der inneren Wand aus Betäubung und Schutz wie die Person selbst, um Gewalthandlungen überleben zu können. Kinder haben keine andere Wahl und wer mit Gewalt aufwächst hat den Eindruck, auch keine Wahl zu haben, aber das ist eine von vielen Lügen der Täter, die es zu durchbrechen gilt, um zu lernen, dass man sehr wohl für seine Sicherheit sorgen kann.

Als Erwachsene können wir andere Verhaltensmöglichkeiten lernen und haben andere Strategien zur Verfügung, um für unsere Sicherheit zu sorgen.

Kinderseelen kann Gott schützen, indem er sie in den Schatten seine Flügel holt. Ich habe das erlebt, dass Gott jemandem durch die ganze Gewalt hindurch nah war und Gott es nicht zugelassen hat, dass der Glaube an ihn angezweifelt werden kann. Das ist nicht immer so, weil wir einzigartig sind.

Gott versucht den Schutz auch anzubieten und herzustellen, indem er andere Personen ins Feld schickt. Er beauftragt Behördenmitarbeiter und Lehrerinnen, Kinderärzte, Psychologinnen, Nachbarn und andere Personen mit dem Schutz der Kinder. Aber auch da ist die Frage, inwieweit diese Menschen ihre innere Stimme hören, wenn sie den Eindruck haben, mit diesem oder jenem Kind stimmt etwas nicht.

Fragen Sie nach, lieber Leser, liebe Leserin, oder wollen Sie es nicht wahrhaben, weil Sie sich hilflos fühlen und Angst davor haben wegen angeblicher Falschbeschuldigungen Ärger zu bekommen?

Gott bietet seine Flügel zum Schutz an, er möchte uns unterstützen, aber sind wir auch bereit, seine Stimme zu hören und ihm zu folgen? Damit meine ich vor allem uns Helferende. Gott hält seine Hand auch über uns. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er die Wahrheit ans Licht bringt und für Gerechtigkeit sorgt, auch wenn das nicht immer so geschieht wie wir es gerne hätten.

Und da bin ich keine Ausnahme. Wenn ich für Gerechtigkeit zu sorgen hätte, würde die Welt anders aussehen. Deswegen ist es gut, dass ich nicht dafür zuständig bin, sondern unser Staat und Gott. Ich wäre wohl genauso ungerecht wie jeder Mensch, einfach, weil ich nicht alles überblicke. Da kann ich nur vertrauen.

Aber wenn Gott mir sagt, steh an dieser Stelle hin, egal, was die anderen denken, dann will ich das mutig tun und auf seinen Schutz vertrauen.

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