Schattenspender – Linde
„Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
Psalm 36,8
Wie schön ist es, sich an einem sonnigen Tag in den Schatten eines großen Baumes zu setzen. Wenn es dann noch eine blühende Linde ist und sie dort eine Weile sitzen bleiben und tief durchatmen werden sie den wunderbaren Duft riechen. Tun sie das nach einem langen Arbeitstag oder wenn sie sich gestresst fühlen. Sie werden spüren, wie gut ihnen das tut, wie sie langsam entspannen und es ihnen leichter ums Herz wird. Eine ganz einfache und natürliche Burn-out-Prophylaxe.
Diesen wunderbaren Geruch haben wir dem in den Blüten enthaltenen ätherischen Öl zu verdanken. Außerdem sind noch Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Glycoside und Saponin enthalten. Durch diese wunderbaren Inhaltsstoffe können Lindenblüten u.a. reizmildernd, schweißtreibend, hustenlindern, krampflösend, beruhigend, schlaffördernd und harntreibend wirken. Die meisten Menschen kennen den Lindenblütentee, den man bei einer drohenden Erkältung vor dem Einschlafen trinkt und dann „alles ordentlich rausschwitzt“. Man kann den Tee aber auch abgekühlt als Augenkompresse bei entzündeten und müden Augen nutzen, also gut für PC-Arbeitende, oder als Gesichtswasser für empfindliche Haut. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist ihn als Badezusatz bei Nervosität, Aufregung, Rheuma und Arthrose zu verwenden. Lindenblüten kann man wunderbar selbst sammeln. Der beste Zeitpunkt ist in den ersten drei Tagen sobald sich die Blüten geöffnet haben. Natürlich, wie immer beim Sammeln, nur an einem trockenen Tag und am besten, wenn es schon die beiden Tage vorher nicht geregnet hat. Die Blüten sollten schnell an einem schattigen Ort getrocknet und dann in gut verschlossenen Gläsern dunkel gelagert werden. Wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen beginnen sie schnell zu Schimmeln.
Die Linde mit ihren herzförmigen Blättern kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Sie wurde gerne zur Geburt eines Kindes gepflanzt oder im Mittelpunkt eines Dorfes. Bei der Dorflinde war der Versammlungs- und Feierplatz, es wurden in größeren Bäumen sogar Tanzböden in die Äste eingezogen. Wie wunderbar muss so ein Tanzabend an einem lauen Sommerabend gewesen sein. Der liebliche Duft und die verliebten Paare. Die Linde ist seit alters her ein Baum der Liebe. In der Antike wurden der Liebesgöttin Aphrodite unter der Linde Opfer dargebracht und die Germanen verehrten Freya, die Göttin der Liebe und des Glücks in ihr. In Zeiten der Christianisierung sollten die Dorflinden gefällt werden, da dort den falschen Göttern geopfert wurde. Um das zu verhindern wurde schnell ein Kreuz oder eine Marienstatue an den Bäumen befestigt und so haben viele diese Zeit überlebt.
Da die Linde ein recht weiches Holz hat wurden aus ihr gern Heiligenfiguren und Kruzifixe geschnitzt. Als Bau- und Nutzholz ist sie aus diesem Grund auch nicht geeignet und wird so auch nicht in größeren Mengen angepflanzt. Auch in den Innenstädten und auf den Marktplätzen finden wir sie nur noch sehr selten. Heute ist leider häufig Beton der Mittelpunkt unserer Städte.
Ein weiterer Teil der Linde, der Bast wurde früher dazu verwendet um Seile und Matten herzustellen. Die Gewinnung des Bastes war eine aufwendige Arbeit. Im Frühsommer wurde die Rinde von jungen Linden abgeschält, die Innenseite abgetrennt und diese in Wasser gelegt. Durch mehrwöchiges sogenanntes Rotten im Wasser, anschließendem Spülen und Trocknen wurde der fein fasrige Lindenbast gewonnen und konnte weiterverarbeitet werden.
Außer als Tee finden wir die Lindenblüten noch in Form von Lindenblütenhonig in unseren Küchen. Die Linde ist ein Bienenfreund, was in der heutigen Zeit etwas ganz Wichtiges ist.
Auch in der Literatur hat dieser Baum ihren festen Platz. Er kommt in vielen Sagen, Liedern und Gedichten vor. Zu den bekanntesten gehört sicher die Siegfriedsage. Dort verhindert ein Lindenblatt auf der Schulter von Siegfried, dass dieser nach seinem Bad im Drachenblut komplett unverwundbar ist. Oder in der ersten Strophe des Volksliedes „Am Brunnen vor dem Tore“ heißt es:
Am Brunnen vor dem Tore,
Franz Schubert und Friedrich Silcher
da steht ein Lindenbaum,
ich träumt in seinem Schatten,
so manchen süßen Traum.
Ich wünsche mir und Ihnen noch viele schöne laue Sommerabende im Schatten einer Linde.
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Quellen:
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Hinweis für Leser: Die in diesem Blog genannten Rezepte und Hinweise dienen der reinen Information. Sie sind keine medizinische Beratung und können nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen. Das Sammeln von Pflanzen dient nur dem Eigenbedarf und erfordert genaue Kenntnis über die Pflanze, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen zu vermeiden, und deren Einsatzmöglichkeiten. Die Autorin übernimmt keinerlei Haftung für Schäden oder Folgen, die aus dem Gebrauch oder Missbrauch der hier vorgestellten Informationen ergeben.
Zuflucht haben? Sicherheit erleben? Wie komme ich unter Gottes Schutz?
Gott gewährt uns Sicherheit unter seinen Flügeln. So heißt es in diesem Psalm. Gott ist gütig und gewährt uns Sicherheit. Aber wie macht er das? Und warum gibt es dann Gewalt auf der Welt und so wenig Schutz für so viele Opfer?
Ein Teil des Schutzes ist, dass wir auf unsere Intuition, den Heilige Geist in uns hören. Das kann uns retten, das habe ich im Alter von 13 Jahren selbst erlebt als ich nach 22 Uhr an einer Bushaltestelle stand und ein Auto mit finsteren Gestalten an mir vorbeifuhr. Nach fünf Minuten kam der Wagen wieder vorbei, langsamer. Ich spürte, dass ich von dort weg musste. Die Alternative war die U-Bahn und die Unterführung, die mir nicht geheuer war und vor der meine Eltern mich gewarnt hatten. Aber dieses Gefühl, dieser Gedanke „Du musst hier weg“ waren so stark, dass ich meine Sporttasche packte und quer über die Straße rannte zur U-Bahnhaltestelle. Als ich dort stand, sah ich den Wagen ein drittes Mal um die Ecke biegen. Diesmal hätte er angehalten und es wäre nicht gut für mich gewesen. Das war mir auch damals schon klar. Es war knapp. Heute weiß ich, dass Gott damals seinen Flügel über mir ausgebreitet und mich in seinen Schutz geholt hat.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
Psalm 36, 8
Aber was, wenn wir die Stimme des Heiligen Geistes nicht mehr hören oder nicht darauf reagieren können, weil es die eigenen Eltern oder andere Erwachsene sind, die Gewalt ausüben? Als Erwachsene haben wir die Möglichkeit auf unseren Bauch zu hören, auf unsere Intuition. Als Kind können wir trotz einer Warnung nicht immer rechtzeitg flüchten oder finden Menschen, die uns beschützen. Als Erwachsene haben wir andere Möglichkeiten wie zum Beispiel, die Polizei einzuschalten.
Dass manche Menschen Gewalt gegen andere machen, ist das Ergebnis ihres Willens. Sie können jeder Zeit aufhören anderen ihren Willen aufzuzwingen, auch wenn es nicht leicht ist, weil es etwas ist, was auch Täter auf ihrem Lebensweg gelernt haben. Das enthebt sie nicht ihrer Verantwortung für ihr Handeln im Alltag.
Wenn nun ein Mensch früh im Leben Gewalt erlebt, dann kommen oft Schutzmechanismen in Gang, die helfen, den Schmerz und die Gefühle in der Gewalt nicht mehr zu spüren. Aber damit spüren Betroffene dann auch andere wichtige Impulse nicht, zum Beispiel ihre Intuition, die sie weiterhin vor Gewalt warnen möchte. Die Stimme des Heiligen Geistes verschwindet genauso hinter der inneren Wand aus Betäubung und Schutz wie die Person selbst, um Gewalthandlungen überleben zu können. Kinder haben keine andere Wahl und wer mit Gewalt aufwächst hat den Eindruck, auch keine Wahl zu haben, aber das ist eine von vielen Lügen der Täter, die es zu durchbrechen gilt, um zu lernen, dass man sehr wohl für seine Sicherheit sorgen kann.
Als Erwachsene können wir andere Verhaltensmöglichkeiten lernen und haben andere Strategien zur Verfügung, um für unsere Sicherheit zu sorgen.
Kinderseelen kann Gott schützen, indem er sie in den Schatten seine Flügel holt. Ich habe das erlebt, dass Gott jemandem durch die ganze Gewalt hindurch nah war und Gott es nicht zugelassen hat, dass der Glaube an ihn angezweifelt werden kann. Das ist nicht immer so, weil wir einzigartig sind.
Gott versucht den Schutz auch anzubieten und herzustellen, indem er andere Personen ins Feld schickt. Er beauftragt Behördenmitarbeiter und Lehrerinnen, Kinderärzte, Psychologinnen, Nachbarn und andere Personen mit dem Schutz der Kinder. Aber auch da ist die Frage, inwieweit diese Menschen ihre innere Stimme hören, wenn sie den Eindruck haben, mit diesem oder jenem Kind stimmt etwas nicht.
Fragen Sie nach, lieber Leser, liebe Leserin, oder wollen Sie es nicht wahrhaben, weil Sie sich hilflos fühlen und Angst davor haben wegen angeblicher Falschbeschuldigungen Ärger zu bekommen?
Gott bietet seine Flügel zum Schutz an, er möchte uns unterstützen, aber sind wir auch bereit, seine Stimme zu hören und ihm zu folgen? Damit meine ich vor allem uns Helferende. Gott hält seine Hand auch über uns. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er die Wahrheit ans Licht bringt und für Gerechtigkeit sorgt, auch wenn das nicht immer so geschieht wie wir es gerne hätten.
Und da bin ich keine Ausnahme. Wenn ich für Gerechtigkeit zu sorgen hätte, würde die Welt anders aussehen. Deswegen ist es gut, dass ich nicht dafür zuständig bin, sondern unser Staat und Gott. Ich wäre wohl genauso ungerecht wie jeder Mensch, einfach, weil ich nicht alles überblicke. Da kann ich nur vertrauen.
Aber wenn Gott mir sagt, steh an dieser Stelle hin, egal, was die anderen denken, dann will ich das mutig tun und auf seinen Schutz vertrauen.